Wörter die einem die Seele ausrauben
Yezda machte sich auf den Weg zur Schule. Sie lachte nicht wie die anderen Kinder, sondern war verängstigt.
„Wird die Lehrerin heute endlich merken, dass die anderen Kinder mich mobben? Wird Jürgen mich endlich in Ruhe lassen? Wie soll ich meinen Stiefeltern erklären, dass ich eine schlechte Note geschrieben habe.“
Diese Gedanken durchwühlten ihr Gehirn und sie bekam nur noch mehr Angst, in die Schule zu gehen. Als sie das Klassenzimmer betrat, lachten alle sie aus. Sie wusste nur nicht, warum. Das ganze Lachen ihrer Mitschüler konnte sie sich nicht mehr anhören, dennoch versuchte sie die ganzen Stimmen zu ignorieren. Sie erstarrte, als sie auf ihren Tisch blickte. Da war ein Zettel, und da standen herzlose Worte, und zwar „Geh dich doch einfach umbringen, du fette Kuh, dich mag sowieso keiner, nicht einmal deine Eltern mögen dich und haben dich weggegeben.“ Diese Worte raubten ihr die Seele aus.
Wie kann jemand so etwas Grauenhaftes tun? Vielleicht stimmt das auch? Vielleicht mag mich auch keiner? Vielleicht sollte ich mich wirklich umbringen.
Diese Gedanken jagten sogar Yezda selber Angst ein. Sie wollte nur weg. Sie hatte genug und stürmte raus aus der Klasse und knallte die Tür so laut zu, wie sie es nie zuvor getan hatte.
Ich will nicht mehr. Ich geh heim und dann werden sie es schon sehen, sie werden alles bereuen. Sie sagen immer: „Yezda, wehr dich doch! Yezda, tu dies, tu das!“, aber keiner hilft mir.
Yezda sah nur noch rot vor den Augen. Das Einzige, was sie sah, war Rache. Aber sie wusste, dass sie das, was sie vorhatte, nicht aus dem Nichts machen konnte, deshalb ging sie für zwei Monate nicht zur Schule und plante alles. Sie mochte das Gefühl, wie ihre Mitschüler in ihren Gedanken litten. Nach den zwei Monaten ging sie wieder zu Schule, selbstbewusst und zugleich nervös. Sie betrat die Klasse mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Jürgen macht trotzdem herzlose Witze, und sie hört nur das Lachen ihrer Mitschüler. Sie ignorierte sie und schloss die Tür ab, als der Lehrer reinkam. Der Lehrer forderte sie dazu auf, die Tür zu öffnen, doch sie tat das nicht, dafür packte sie eine Waffe aus und zielte auf Jürgen. Die Klasse war laut, jeder schrie. Jürgen jedoch ging zu ihr und sagte, dass es eine gefälschte Waffe sei und grinste so blöd. Dies waren seine letzten Worte. Yezda schoss eine Person nach der anderen ab. Sie lachte, als alle still waren, aber dieses Lächeln verging ihr schnell. Direkt danach fing sie an zu weinen. Ihre Tränen flossen wie das Wasser eines Brunnens. Yezda wandte sich zum Spiegel, sie konnte sich selbst nicht ansehen. Die Polizei kam an und sah die jungen Leute, regungslos und blass, auch Yezda war tot.
Moral: Mobbing bringt der Welt nur Leid, Schmerz, Trauer und im schlimmsten Fall den Tod